1.11.05

Marathonberichte

Liebe Leser!
Es folgen zwei Berichte von Wilfried und Sieghard über ihre bisherigen Erfolgserlebnisse beim Marathontraining und Wettbewerbe über die Distanz von 42,195 Kilometer.
Wilfried: Meinen ersten Marathonlauf bestritt ich 1985 beim damaligen Divi-Marathon. Diese Veranstaltung wurde alljährlich am 17. Juni (Tag der Deutschen Einheit) veranstaltet und diente lediglich dem Erwerb des Marathon-Laufabzeichens. Es herrschten am 17.6. überwiegend wärmere Temperaturen. Das Training zu diesem Lauf wurde stets 10 Wochen vor dem Start begonnen. Man mußte zum Erwerb des Abzeichens eine bestimmte Zeit vorlegen. Da ich bereits vorher 3 Jahre versucht hatte, das Abzeichen zu erwerben, strengte ich mich sehr an, aber wiederum nur eine Zeit von 4.08.26 Stunden. Langte also nicht. Ich stellte also mein Training um und lief dann so 50-90 Kilometer in der Woche, denn schaffen wollte ich es mit dem Laufabzeichen. Bis zur Beendigung meines 50. Lebensjahres wollte ich endlich mal unter 4 Stunden ankommen und es klappte tatsächlich: 3.46.48 Stunden zeigte die Stoppuhr an, als ich dann auf neuer Strecke beim ETV bis nach Wellsee ran laufen mußte, und dann wurden 8 Runden gedreht. Eine Runde entsprach 4 Kilometer, die Anlaufstrecke nach Wellsee betrug 10.195 Kilometer. Die 3.46.48 Stunden sind meine bisherige Bestzeit. Ich habe dann in der Folgezeit Marathons in Hamburg, Berlin und Kiel bestritten, meistens so um die 4 Stunden rum. Mit 61 Jahren bin ich nun so weit, dass ich am 27. April 2003 in Hamburg meinen 24. Marathon laufen werde. Ich werde meinen Freund Sieghard begleiten, der als Power-Walker unterwegs sein wird. Ich werde dann nur noch einen Marathon in Berlin absolvieren, denn das Training fällt mir ein wenig schwer und wenn ich ehrlich sein soll, viel Lust zu so einem langen Training habe ich nicht mehr, den Stress kann ich mir ersparen. Nach meinem 25. Jubiläumsmarathon in Berlin lasse ich es ruhig angehen und laufe nur noch "just for fun".
Sieghard: Meinen allerersten Marathon legte ich in Bad Oldesloe zurück. Ich konnte gerade mal 3 Monate laufen: verrückt, dann schon so einen langen Kanten zurückzulegen. Meine Ulla fuhr auf der Straße im Auto hinter mir her, nach 25 Kilometern zog ich meine Laufschuhe aus und war fast nur noch im Gehschritt unterwegs. Es gab in Bad Oldesloe eine Sollzeit von 5 Stunden. Obwohl ich länger unterwegs war, Besenwagen und Ulla hinter mir her, gab ich nicht auf und lief (wirklich) unter dem Beifall der Zuschauer ins Stadion von Bad Oldesloe in 5.01.16 Stunden ein. Man nahm mich sogar noch in die Wertung. Was meint ihr wohl, wie glücklich ich damals war. In den Folgejahren lief ich weitere Marathons in Uetersen, Kiel beim Marine-Fliegergeschwader, Hausbruch-Neugraben-Fischbek (HNF) und Wellsee. Meinen allerschönsten Lauf verbrachte ich in Berlin am 30. September 1990, dem Wiedervereinigungsmarathon. Zum ersten Mal durch das Brandenburger Tor in den Osten Berlins hinein, war schon ganz schön ergreifend. Ich hätte 1990 meine Startnummer für viel Geld verkaufen können, denn den Lauf in dieser Form gab es nie wieder. Kaum Zuschauer in Ost-Berlin, triste Gegend, wenig Interessantes, was solls, war jedenfalls ein Erlebnis. Meinen 25. Jubiläumsmarathon absolvierte ich am 20. September 1998 auch wieder in Berlin. Seit dem Jahre 2001 habe ich mein Training auf Power-Walken umgestellt. Bekommt mir und meinen Gelenken sehr gut. Am 30. 9. 2001 erreichte ich in Berlin mit dem Power-Walken eine Zeit von 5.46.44 Stunden, am 29.9.2002 wiederum in Berlin 5.53.57 Stunden. Jetzt, nach 23 Jahren , läuft mein Kumpel Wilfried mit mir in Hamburg. Er seinen 24. und ich meinen 29. Marathon, das bedeutet, dass mein Freund Wilfried in Berlin dieses Jahr seinen 25. Marathon läuft und ich in Berlin meinen 30. Jubiläumslauf habe. Wilfried und ich bleiben in Hamburg und Berlin zusammen, und wollen auch gemeinsam durchs Ziel laufen. So hat nicht nur der SCC Berlin seinen 30. Marathon als Jubiläumsveran- staltung, sondern auch Wilfried und ich haben dann Jubiläum, und das werden wir dann entsprechend in unserer Unterkunft mit unseren Vereinskollegen und Kolleginnen tüchtig feiern. Für uns beide ist das Thema Marathon dann abgehakt, jedenfalls haben wir uns die Jubiläen als Schlußpunkt gesetzt.

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